5 Gründe sein Board IMMER fest zu halten

Board festhalten - Close Out

Wer nicht mit etwas anfängt, wird es auch niemals tun. Das ist beim Surfen nicht anders, als bei anderen Dingen. Jeder, auch die besten Surfer, waren mal Anfänger. Wenn man auf Leute trifft, die noch nicht so lange surfen, ist es daher nur fair, wenn man ihnen gegenüber manchmal etwas mehr Nachsicht walten lässt im Hinblick auf richtiges oder falsches Verhalten und Surf-Etiquette. Grundsätzlich stehen einem ja bei fortschreitendem Können immer mehr Spots zur Verfügung, an denen man unter Umständen selbst das Niveau senkt. Eine Sache ist jedoch meiner Meinung nach extrem wichtig und sollten jedem von Anfang an in den Kopf gepflanzt werden: So lange man nicht drauf steht, sollte man sein Board immer festhalten!

Ja, ich meine wirklich immer. Big Wave Surfer lassen zwar in gewissen Situationen mal ihr Board los, aber für den Hausgebrauch kann man sich diesen Satz durchaus einprägen. Viele merken relativ schnell, dass es ziemlich komfortabel sein kann, sich einfach vom Board zu rollen und durch eine große Welle durch zu tauchen. Bei mir war das auch nicht anders. Das Brett hängt ja praktischer Weise an der Leash und kann nachher wieder ran gezogen werden. Dadurch erspart man sich den einen oder anderen unangenehmen Waschgang. Diesen Komfort erkauft man sich jedoch teuer, denn man nimmt zahlreiche Risiken für sich und für andere dadurch in Kauf.

Jetzt könnte vielleicht jemand einwenden, dass es unmöglich ist, sein Board immer festzuhalten. In manchen Situationen hat man der Kraft des Wassers einfach nichts entgegenzusetzen. Das ist zwar korrekt, aber ob man es schafft, weiß man immer erst nachher. Und wenn ich es mal nicht schaffe es festzuhalten, bremst ein guter Versuch das Geschoss zumindest etwas ab. Außerdem schwimmt das Brett dann nicht herrenlos in der Impact Zone rum, wo die nächste große Welle Kleinholz draus macht. Sein Brett aufzugeben ist eine schlechte Angewohnheit, mit der man gar nicht erst anfangen sollte. Viele werden sie auch dann, wenn sie schon Fortschritte mit ihren Surf-Skills gemacht haben, nicht mehr ohne weiteres los. Oft muss erst ein Aha- Erlebnis her. Deshalb mein Appell an alle: Haltet eure Boards fest! Und hier kommen nochmal die wichtigsten Gründe dafür.

5 Gründe sein Board immer fest zu halten

  • Ihr könntet jemanden verletzen oder töten

Ein herrenloses Board kann von einer Welle in kürzester Zeit beschleunigt werden und wird so zu einem gefährlichen Geschoss. Wenn ihr euer Board loslasst, obwohl jemand hinter euch ist, ist das eine grob fahrlässige Handlung! Trifft es jemanden am Kopf und schlägt ihn bewusstlos, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Person ertrinkt hoch.

  • Ihr könntet euer Board verlieren

Wenn ihr ohne Brett durch die Welle taucht, während das Board von dieser mitgenommen wird, wirkt ein starker Zug auf eure Leash. Dabei ist die Gefahr groß, dass diese auf geht oder reißt und ihr euer Board verliert. Das ist nicht nur schade um das schöne Board, sondern kann auch sehr gefährlich werden. Lest dazu nochmal den Artikel über Leashes.

  • Euer Board könnte von der Welle zerbrochen werden

Für einen soliden Barrel ist es überhaupt kein Problem ein Board in zwei Teile zu brechen. Dazu müssen die Wellen unter Umständen nicht mal besonders groß sein. Wenn euer Brett alleine an der Oberfläche driftet, ist es in der optimalen Position für eine Zweiteilung. Durch den Zug an der Leash wird es längs zur Welle gestellt und bietet für die Lippe der Welle so eine super Hebelwirkung, um es zu zerteilen.

  • Ihr liegt schneller wieder auf dem Board, um los zu paddeln

Eine Welle kommt selten allein. Wenn ihr einmal runter vom Board seid, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr den Rest des Sets über eure Position nicht mehr verbessern werdet. Wer schnell wieder auf dem Board ist, kann vielleicht noch seitlich in einen Channel paddeln, oder zumindest in eine Position, wo die Wellen etwas softer brechen.

  • Das Board schwimmt immer an der Oberfläche

Das ist im Prinzip eine ganz einfache Sache. Das Brett treibt nach oben und wenn es in eurer Hand ist, seid ihr dabei. Wenn es euch doch einmal durch die Finger gegangen sein sollte, geht der Griff Richtung Fuß, zum Ende der Leash. An der Leash kann man sich dann hoch ziehen bis zum Brett. Wenn ihr feste an der Leash zieht, stellt sich euer Brett senkrecht ins Wasser. Das nennt man dann übrigens „Tombstone“, weil es für den Beobachter von draußen ein bisschen aussieht wie ein Grabstein.

Und wie schaffe ich es, mein Board fest zu halten?

Bleibt die Frage offen, wie man dazu beitragen kann, sein Board möglichst nicht zu verlieren. Zum einen sind natürlich die Techniken zur Durchquerung von Wellen von großer Bedeutung: Der Duck Dive mit dem Shortboard und die Turtle Roll mit dem Malibu, welche sicher einen eigenen Beitrag Wert sind (der sicher auch noch kommt). Es macht durchaus Sinn diese Bewegungsabläufe regelmäßig zu trainieren. Das kann man auch auf dem Baggersee oder im Pool machen. Auf dem Meer kommt dann noch die Komponente des Timings hinzu. Außerdem ist es wichtig, niemals quer zur Welle zu liegen, damit die Angriffsfläche minimal ist. Eine andere wichtige Maßnahme ist eine vorausschauende Handlungsweise. Wer die Augen offen hält, muss deutlich seltener überhaupt durch eine gebrochene Welle manövrieren. Wenn man ein großes Set früh kommen sieht, kann man sehr wahrscheinlich noch rechtzeitig weit genug rauspaddeln, oder in einen Channel gelangen. Je nachdem wo ihr gerade seit, ist es aber nicht immer angebracht weiter rauszupaddeln. Wenn ihr relativ weit drinnen, richtung Ufer unterwegs seit, paddelt ihr sonst unter Umständen genau in die Impact Zone, wo ihr auf garkeinen Fall sein wollt. In so einem Fall ist es besser abzuwarten und lieber durch die bereits gebrochene Welle durchzumanövrieren. Das hat natürlich alles mit Erfahrung und Training zu tun, aber wenn ihr anderen und euch selbst einen Gefallen tun wollte, sollten diese Punkte schon früh den Weg in euer Curriculum finden.

Habt ihr schon mal ein weggestoßenes Board abbekommen? Wie sorgt ihr dafür, dass ihr euer Board im Griff habt?

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Über den Autor

Dennis

Gründer von landratten.org. - Versucht seit 2005 seinen Mangel an Talent beim Surfen zu überwinden :-)

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