Was ist überhaupt ein Shorebreak? Im Prinzip genau das, was der Name sagt. Bei einem Shore Break bricht die Welle direkt am Ufer. Sie fängt erst kurz vorher an zu brechen und schlägt dann mit voller Kraft auf. Die Wellen entfalten so auf kürzester Distanz ihre komplette Kraft und das bei sehr geringer Wassertiefe. Das ist eine super Gelegenheit sich selbst oder sein Brett zu zerstören, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Daher ist es unser Ziel, genau das zu verhindern.
Insbesondere bei Anfängern sind Shorebreaks wahrscheinlich die häufigste Ursache für zerbrochene Boards. Manche Shore Breaks kann man auch surfen, was insbesondere bei Bodyboardern beliebt ist. Dabei sollte man aber genau wissen, was man tut und immer darauf achten, rechtzeitig aus der Welle zu kommen. Andere dagegen schlagen einfach nur bösartig in voller Breite aufs Ufer und hauen alles, was dort gerade rumschwimmt auf den Boden. Sowas nennt man auch Shore Dump. Betroffen ist immer nur ein kleiner Bereich direkt am Ufer, deshalb begegnet man dem Shore Break nur beim Reingehen ins Wasser und beim Rausgehen aus dem Wasser. Oft handelt es sich nämlich um Re-Breaks. Das heißt, die Welle bricht weiter draußen schon einmal – vielleicht an einem Peak, wo ihr surfen wollt. Auf dem Weg zum Land zerläuft sie dann zunächst wieder und baut sich direkt am Ufer nochmals auf.
Wann treten Shorebreaks auf?
Shore Breaks treten meist an Stellen auf, an denen in unmittelbarer Ufernähe der Meeresboden in Richtung Ufer plötzlich sehr stark ansteigt. Das kann ein steil abfallender Strand sein, aber auch eine Stufe im Boden. Da sich die Wassertiefe mit Ebbe und Flut stark verändert, ist das Auftreten von Shorebreaks auch stark gezeitenabhängig. Wenn ihr an einem weniger gut bekannten Spot wieder Richtung Strand paddelt, sollte man deshalb regelmäßig aufs Ufer schauen. Vielleicht hat sich während eurer Session ein Shorebreak gebildet. Vom Wasser aus lässt sich das leider nicht immer optimal erkennen. Manchmal sieht es ein bisschen so aus, als sei die Wasseroberfläche höher als das Ufer. Außerdem ist eine stark hochspritzende Gischt ein gutes Indiz.
Rauspaddeln durch den Shorebreak
Das Rauspaddeln ist bei einem Shore Dump weniger kritisch als der Rückweg, weil man dabei den Blick die ganze Zeit in Richtung der ankommenden Wellen gerichtet hat und es so weniger böse Überraschungen gibt. Bevor man ins Wasser geht, sollte man zunächst am Ufer entlang schauen. Es gibt immer Stellen an denen die Wellen mehr und welche an denen sie weniger stark einschlagen. Letztere gilt es zu finden. Hat man sich einen Platz ausgesucht, ist es hauptsächlich eine Frage des richtigen Timings. Jetzt heißt es warten auf eine Wellenpause (Englisch „Lull“). Irgendwann wird es auch an den wildesten Tagen kurz ruhiger, aber das kann schon mal ein paar Minuten dauern. Wenn die Lücke dann da ist, springt man mit dem Board auf den Rücken der zuletzt vorbeigezogenen Welle und wirft für ein paar Meter den Turbo an. Ein Shore Break ist wie gesagt recht kurz und man kommt im Normalfall relativ schnell hindurch. Mit einem Short Board kann man im Fall der Fälle noch schnell einen Duck Dive ansetzen. Da das mit einem Malibu nicht geht, ist hier das Timing umso wichtiger. Eine Turtle Roll wird nicht viel helfen.
Reinpaddeln mit dem Shorebreak im Rücken
Das ist der interessantere Teil. Wenn man einen Spot verlässt, hat man in der Regel die Wellen im Rücken. Oft schnappt man sich eine Welle um Bequem bis ans Ufer zu gleiten. Gibt es einen Shorebreak, sollte man jedoch äußerste Vorsicht walten lassen. Am Anfang steht also erst einmal die Erkenntnis, dass ein solcher vor uns liegt. Dann sollte man vorsichtig Richtung Land paddeln und sich regelmäßig umschauen. Auch jetzt ist Timing wieder der entscheidende Faktor. Kurz vor dem Peak des Shore Breaks setzt man sich zunächst in eine Warteposition mit Blick aufs Meer, als würde man im Line-Up auf eine Welle warten. Hier ist wieder etwas Geduld gefragt, bis sich eine Wellenpause auftut. Wenn die Gelegenheit günstig scheint, ist es wieder Zeit den Turbo zu zünden. Diesmal sollte man sich aber alle paar Paddelschläge umdrehen, ob nicht eine Welle von hinten kommt. Wenn dem so ist, dreht man das Brett so schnell es geht wieder um 180° um. Der Short- Boarder setzt dann zum Duck Dive an. Wer ein größeres Board hat, paddelt was die Arme hergeben der Welle entgegen. Das regelmäßige Umschauen ist der Schlüssel. Man sollte immer wissen, was hinter einem gerade los ist. Hat man irgendwann Land unter den Füßen, ist der Spaß aber noch nicht vorbei. Genau an dieser Stelle erwischt es noch viele, die sich bereits in Sicherheit wiegen. Es sollte weiterhin ein regelmäßiger Blick nach hinten erfolgen und wenn die Bedingungen erlauben hilft ein kurzer Sprint, um endgültig aus dem Gefahrenbereich zu kommen.
Auf den Punkt gebracht:
- Blick in Richtung der Wellen
- Möglichst schnell durch den Gefahrenbereich
- Geduld! Timing ist der Schlüsselfaktor!
Was sind eure Erfahrungen mit Shorebreaks? Habt ihr Tipps wie man am besten heile durch kommt?
Wow, hätte ich das damals schon gewusst, wäre ich in Capbreton nicht einfach so rausgeschwommen! Ich hatte danach nur Glück!!! Super Erklärung, danke!