Es ist nun schon über 2 Jahre her, dass Mark Visser uns Landratten mit seiner Weisheit bereichert hat. Das Interview mit dem Australischen Big-Wave Surfer im Rahmen der „Going Big“ Serie ist immer noch einer meiner absoluten Lieblingsbeiträge auf landratten.org. Marks Offenheit und sein absoluter Wille sein Wissen und seine Erfahrung zu teilen, hatte mich damals schwer beindruckt. Nun hat er zusammen mit einigen anderen lebenden Legenden (Shane Dorian, William Trubridge) den umfangreichen Ocean Warrior Onlinekurs erstellt.
Das Thema „Ocean Safety“ mag für den ambitionierten Surfer etwas langweilig klingen. Bei genauerer Betrachtung erklären Mark und die anderen Pros und hier aber die Dinge, die wir benötigen, um unsere persönlichen Grenzen im Wasser zu verschieben. Grund genug für mich nochmal das Gespräch mit Mark zu suchen. Hier lest ihr, was er zu sagen hat.
landratten.org: Hey Mark! Herzlichen Glückwunsch zum Launch eures Ocean Warrior Onlinekurses! Ist es eine gute Zusammenfassung zu sagen: Der Kurs ist den weniger angenehmen Situationen des Surfens gewidmet?
Mark Visser: Ja! Im Grunde ist der Ocean Warrior Kurs speziell dafür entwickelt, Leuten die Fähigkeit zu geben und reelle Situationen im Ozean zu bewältigen und die bestmögliche Atemkapazität zur Verfügung zu haben. Vom totalen Anfänger, der mit einer 1 Fuß Welle klarkommen will bis hin zu massiven Brechern. Er beinhaltet einen Anfänger- und einen Fortgeschrittenenkurs – du bekommst beide in einem Paket.
landratten.org: Warum glaubst du, dass sich jeder Surfer mit dieser Art von Wissen beschäftigen sollte?
Mark Visser: Ich denke, dass es einfach ziemlich clever ist die Rettungstechniken aus dem „Safety“-Abschnitt zu kennen. Wenn du am Wasser bist, solltest du auf so etwas Aufmerksamkeit legen. Wenn ein Freund, ein Familienangehöriger oder auch ein fremder in eine gefährliche Situation geraten, ist es wichtige diese richtig einzuschätzen: OK – das ist passiert und so sollte ich darauf reagieren und auf der anderen Seite natürlich auch: So kann ich mich selbst in Sicherheit bringen. Mit Hilfe bestimmter Anzeichen und Signale, die in dem Kurs gelernt werden, bekommst du Anhaltspunkte in was für einer Phase du dich befindest und welche Technik du anwenden musst. Ich denke solche Dinge sind Sehr wichtig für jeden. Das ist so, als wenn man fragen würde: „Soll ich beim Autofahren einen Sicherheitsgurt tragen?“ Die Antwort ist: „Ja, denn du willst so sicher sein wie möglich“. Wenn du ins Wasser gehst, solltest du einfach wissen was du tun musst, wie du dich selbst schützen kannst und dafür sorgen kannst, dass du immer si sicher wie möglich bist. Das Die Art von Wissen, zu dem ich gerne schon Zugang gehabt hätte, als ich jünger war. Für jeden, der nicht das absolute Selbstvertrauen hat oder der Angst hat, ist es einfach das beste um darüber hinweg zu kommen! Ich hoffe, es hilft so vielen Menschen wie möglich – das hat es auf jeden Fall schon einigen bisher.
landratten.org: Man sieht eine Menge bekannter Gesichter in deinen Videos. Wer war an der Produktion des Kurses beteiligt und wie hast du all die Leute dazu bekommen mit dir zu arbeiten?
Mark Visser: Shane Dorian, Brian Keaulana, William Trubridge – das sind alles Leute, mit denen ich in den vergangenen Jahren auf die ein oder andere Weise zusammengearbeitet habe. Ich bin mit Shane an verschiedenen Orten überall auf der Welt surfen gewesen – Jaws, Maui oder Cloudbreak und man hat dadurch eine Beziehung mit dieser Art vom Menschen. Bei den Freedive Champions (Anm.: z.B. William Trubridge) war ich jahrelang selbst Schüler. Ich bin immer auf die Bahamas gereist und habe Ihre Techniken gelernt. Ich bin im Prinzip immer wieder gekommen und habe gesagt: OK, jetzt bin ich ein Wahnsinns Freediver und kann den atem für 6 Minuten anhalten. Aber ich habe auch gesagt: Das funktioniert im Surf nicht so einfach. Es gibt da Dinge, die wir ändern müssen. Zusammen waren wir in der Lage daran zu arbeiten, was beim Surfen wirklich hilft. So sind wir alle zusammengekommen, dass so ein Community-Ding. Wir haben all unser Wissen und Können zusammengeführt und haben einen Kurs gemacht, der jedem hilft.
landratten.org: Viele der Besucher dieser Website sind landlocked Surfer, daher die Frage: Was benötige ich zum üben? Muss ich am Meer sein, um den Ocean Warrior Kurs zu machen?
Mark Visser: Nein, du kannst landlocked sein und trotzdem alle Drills durchführen. Eigentlich solltest du sie sogar in einer kontrollierten Umgebung üben. Diese Art von Training solltest du in einem Schwimmbad machen, den wir wollen zunächst Elemente wie Strömungen und Turbulenzen rauslassen. Wir möchten dich darauf kontrolliert vorbereiten und es soll für dich messbar sein, was durch dein Training passiert. Das wirst du sehen, wenn du den Kurs machst. Du kannst selbst sehen und messen, wo du besser wirst. Der Kurs ist also für jeden, auch für landlocked Surfer. Alles was du brauchst ist ein Schwimmdress und eine Schwimmbrille.
landratten.org: Gib uns mal einen kleinen Vorgeschmack – was ist dein Nr. 1 Tip, von dem jeder Surfer profitieren kann?
Mark Visser: Oh man, da gibt es soviele! Es gibt nicht nur eine Sache, die man tun oder lassen sollte. Ich schlage vor: Mach den kostenlosen Kurs – Es gibt eine kostenlose Grundlagen-Serie. Die hat ein super 3-wöchiges Schwimmprogramm dabei, die dir wirklich hilft deine Lunge zu erweitern und deinen Brustkorb zu öffnen. Das hilft dir beim Start mit den Atemtechniken. Mach den kostenlosen Kurs, nimm das Beste raus mit und wenn er dir gefällt, mache en vollen Kurs! Das Feedback bisher war fantastisch. Wir wollen so vielen Menschen wie möglich helfen und das jeder Selbstvertrauen entwickelt und das Wasser genießt.
landratten.org: Ein weiteres Mal vielen Dank für deine Zeit, Mark!